Sugar GliderSugar Glider

SteckbriefSteckbrief

Wissenschaftlicher Name: Petaurus breviceps
Deutscher Name: Kurzkopfgleitbeutler
Englischer Name: sugar glider
Unterklasse: Beutelsäuger (Metatheria)
Überordnung: Australidelphia
Ordnung: Diprotodontia
Familie: Gleitbeutler (Petauridae)
Gattung: Gleithörnchenbeutler (Petaurus)
Art: Kurzkopfgleitbeutler
Größe: Kopf-Rumpflänge: 12 bis 21 cm
Schwanz: 12 bis 21 cm
(Weibchen sind meist kleiner als die Männchen)
Gewicht: 70 bis 160 Gramm
Lebenserwartung: in freier Wildbahn ca. 6 bis 8 Jahre

bei guter Pflege ca. 10 bis 15 Jahre
Geschlechtsreife: nach etwa 8 bis 14 Monaten, selten auch früher
Tragzeit: 16 Tage
Wurfgröße: 1 bis 2 Junge
Brutpflege: Die Jungen sind bei der Geburt ca. 1 cm groß und 0,2 Gramm schwer. Sie sind nackt, die Hinterbeine sind kaum entwickelt. An den Vorderbeinen sind bereits Krallen. Mit deren Hilfe es in den Beutel der Mutter klettern kann. Sie hören noch nicht und die Augen sind geschlossen. Hilfe bekommt das Jungtier beim finden des Beutels keine. Im Beutel angekommen, saugt es sich an einer Zitze fest und bleibt dort für die nächsten 70 Tage. Etwa 10 Tage später öffnen sie ihre Augen zu ersten Mal, bleiben jedoch noch etwa 4 Wochen im Nest. Im Alter von 3 Monaten fangen die Jungen an das Nest selbständig zu verlassen und feste Nahrung aufzunehmen. Mit 4 Monaten werden sie von der Muttermilch entwöhnt. Von ihren älteren Gruppenmitgliedern, lernen sie was sie fressen dürfen und probieren alles, was die großen gerade fressen.
Sozialverhalten: leben in Gruppen von bis zu 12 Tieren
Aktivitätsphasen: nachtaktiv
Lebensraum: Australien und Neuguinea
Ernährung: Vorwiegend Obst aber auch einige Gemüsesorten und Insekten, Nektar, Baumsäfte, Blütenpollen

Verbreitung / HerkunftVerbreitung / Herkunft

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Sugar Glider kommen in den Wäldern und teilweiße auch den Wohngebieten von Australien, Neuguinea und Tasmanien vor. Sie sind dort ähnlich verbreitet wie bei uns die Eichhörnchen. Ihre Art gilt als nicht gefährdet.

AllgemeinesAllgemeines

Die süßen Tiere mit den Großen Augen, werden bei Kleintierhaltern immer beliebter. Die noch recht unbekannten Tiere mit ihren gehobenen Bedürfnissen werden nicht Stubenrein. Man kann sie nicht erziehen und sie haben, ähnlich wie Katzen, ihren eigenen Kopf. Durch ihre Neugierde werden sie relativ schnell zahm und lecken mit Vorliebe Honig oder Brei vom Finger des Halters.
Ihre Fellfarbe reicht von silbergrau bis hin zu einem leichten Braun. Der Bauch ist weiß. Vom Kopf bis zur Schwanzspitze, zieht sich ein schwarzer Aalstrich.

HaltungHaltung

Sugar Glider sind Gruppentiere. Eine Einzelhaltung ist nicht möglich. Ohne eine Gruppe verkümmern die Tiere. Dies kann bis zum Tode der Tiere führen. Sugar Glider werden in großen Volieren gehalten. Diese sollten mit vielen Kletter- und Versteckmöglichkeiten ausgestattet sein. Sie brauchen Äste, von ungespritzten und ungiftigen Bäumen, wie Apfel, Birke oder Nusssträuchern. Seile aus natürlichen Materialien werden sehr gerne angenommen. Der Durchmesser der Äste und Seile sollte von sehr dünn bis dick variieren um ihnen die nötige Abwechslung bieten zu können. Als Schlafgelegenheit, bieten sich Nistkästen oder ausgehöhlte Baumstämme. Diese kann man mit Kokosfasern ausstatten. Korkröhren bis hin zu Hängematten oder Waschlappen können als Spielzeug verwendet werden. Auch Ton- oder Steinröhren sind geeignet. Dem Halter sind bei der Einrichtung kaum Grenzen gesetzt. Bei der Frage um den Bodengrund, scheiden sich die Geschmäcker. Einige verwenden hochwertigen Hanf- oder Bucheneinstreu, andere lassen die Einstreu komplett weg, um die Futterreste besser beseitigen zu können. Alles was ihnen nicht schmeckt oder was sie nicht mehr wollen, wird einfach fallen gelassen. Das Futter muss dann am nächsten Morgen beseitigt werden, damit es nicht anfängt zu Faulen oder sich Fruchtfliegen einnisten. Die Reinigung so einer Glider Voliere ist nicht zu verachten. Zwar muss man sie nur alle paar Wochen reinigen, aber das ist meist mit viel Arbeit verbunden. Da sie so freudig markieren, muss man Äste und Seile gelegentlich austauschen. Ab und an muss auch der ein oder andere Nistkasten ausgetauscht werden, da er zu stark markiert wurde. Korkröhren müssen eingeweicht und abgespült werden und Waschlappen gewaschen bzw. entsorgt und erneuert werden. Obwohl sie recht klein sind, haben sie einen höheren Platzbedarf als andere Kleintiere. Gerade die Höhe ist für die kletternden Tiere sehr wichtig und sollte mindestens 2m betragen. Aber auch die Grundfläche sollte mindestens 1,5qm betragen und das für ein Paar. Größere Gruppen brauchen entsprechend mehr Platz. Durch ihre Nachtaktivität ist von ihnen während des Tages nichts zu sehen. Bei eingeschaltetem Licht, verkriechen sich die lichtscheuen Tiere wieder in ihre Verstecke. Nachts werden sie dafür sehr aktiv und sind wegen ihrer Bell- und Niesgeräuschen nicht für Schlafräume geeignet. Trotz einer großen Voliere brauchen die aufgeweckten und flinken Tiere regelmäßigen Auslauf in der Wohnung. Dort wird alles erkundet was in Reichweite steht und alles andere wird versucht zu erreichen. Dabei markieren sie alles mit Hilfe ihres Urins und den Duftdrüsen. Sugar Glider sind sehr Revier bezogen und verteidigen es gegen Eindringlinge. Sie sehen kleinere Tiere als Futter an und größere sind meistens Fressfeinde für sie. Darum ist eine Vergesellschaftung mit anderen Tierarten nicht möglich.

ErnährungErnährung

Sugar Glider werden Hauptsächlich mit Obst gefüttert, Hierbei ist das Verhältnis von Calcium und Phosphor (2:1) zu beachten. Zusätzlich brauchen sie täglich Lebendfutter in Form von Insekten. Babymäuse sind wegen der Kannibalismusgefahr, bei der Jungtieraufzucht, nicht zu empfehlen. Neben Obst, Gemüse und Insekten, stehen Blütenpollen, Nektar, Manuka Honig, Gummi Arabikum, Vitamine, Calcium und Darm unterstützende Mittel auf dem Speiseplan. Fruchtbreie für Babys und Joghurt werden auch gerne gefressen. Hochwertiges Katzentrockenfutter kann in sehr kleinen Mengen als Leckerchen gefüttert werden. Auch ungeschwefelte Trockenfrüchte ohne Zuckerzusatz, wie Rosinen werden gerne genommen. Nüsse und Kerne lieben die Kleinen. Aber auch die sollte man wegen des hohen Fettgehalts nur in geringen Mengen verfüttern. Fertige Futtermischungen für Sugar Glider sind bei den Possums oft unbeliebt. Auch wenn sie den Flüssigkeitsbedarf größtenteils aus dem Obst beziehen, muss frisches Wasser immer zugänglich sein. Auch an eine passende Urlaubsversorgung ist zu denken. Die Urlaubsvertretung sollte ebenfalls keine Scheu vor lebenden Insekten haben und die Kleinen zumindest vorher schon einmal gesehen haben.

ZuchtZucht

Sugar Glider lassen sich bei artgerechter Haltung sehr leicht nachzüchten. Wenn man ein Paar hält, kann man sich automatisch auf Nachwuchs einstellen. Pro Wurf bekommen sie 1-2 Jungtiere. Und das bis zu 3 Mal im Jahr. Darum sollte man sich vor einer Zucht überlegen ob man passende Halter finden kann. Der Calciumbedarf ist während der Schwangerschaft und Stillzeit stark erhöht und muss durch zufüttern mit Calciumpräparaten gedeckt werden auch der erhöhte Eiweißbedarf muss durch vermehrte Insektenfütterung gedeckt werden. Jeglicher Stress sollte in dieser Zeit vermieden werden. Im normal Fall ist ein Eingreifen der Aufzucht nicht notwendig. Nur bei verstoßenen Jungtieren, sind diese mit der Hand aufzuziehen.

KrankheitenKrankheiten

Sugar Glider werden bei guter Haltung so gut wie nie krank. Erfahrene Tierärzte zu finden ist sehr schwer und man sollte sich vor der Anschaffung der Tiere auf die Suche nach einem Sugar Glider erfahrenen Arzt kümmern, der sich bei Notfällen um die Tiere kümmern kann.

zusätzliche Infoszusätzliche Infos

sugarglider.de

 

Dieser Haltungsbericht ist nur ein sehr knapper Auszug aus der Sugar Glider Haltung und soll nur als erste Orientierung in das Leben dieser süßen Tiere zu verstehen sein. Wer wirklich Interesse an den Tieren hat und einen genaueren Einblick in die Haltung bekommen möchte, sollte sich bei der oben angegebenen Internetadresse informieren. Bei wichtigen Fragen kann man sich an die Halter im zugehörigen Forum wenden welche teilweise über 10 Jahre Erfahrung haben und gerne weiter helfen.

AutorAutor

Text:

  • Seraph 02/2010

Bilder:

  • Seraph 02/2010